Die religiöse Vielfalt im Irak
Unsere 10. Irakreise im Februar 2022
Ein Bericht von David Müller.
Der aus dem Ausland zurückgekehrte Ashur Kasrani bringt naturverbunden und nach alter assyrischer Tradition wieder Leben und Hoffnung ins Nahla-Tal.
Beim sehr interessanten Tagesseminar des Iraq Religious Freedom And Anti-Discrimination Roundtable (IRFAR) mit kompetenten Akteuren aus Politik, Universität und Zivilgesellschaft. Das Thema: „Förderung der Religionsfreiheit im Irak: Chancen und Herausforderungen.“
Wir haben viele neue wichtige Freunde gefunden, u.a. Prof. Omar Najm Al-Din (Bild 1), Dekan an der Universität von Kirkuk, und Dr. Mahmoud Ezzo Hamdo (Bild 2), Professor für Politikwissenschaften an der Universität von Mossul.
Wir sind ein gern gesehener Gast im Religionsministerium der kurdischen Regionalregierung. Seit 27 Jahren arbeitet unser Freund Mariwan Naqshbandi (Bild 1) dort. Glaubwürdig und mutig engagiert er sich für Religionsfreiheit und das friedliche Zusammenleben der Religionen. Er hat mich auch Soud Msto (Bild 2), dem neuen Generaldirektor für die jesidischen Angelegenheiten, und Faris Jawhar (Bild 3), dem neuen Generaldirektor für die islamischen Angelegenheiten, vorgestellt. Mit beiden habe ich ein sehr freundliches und offenes Gespräch gehabt. Sie möchten gerne weiter im Kontakt mit uns bleiben.
Wer in den Nordirak kommt muss unbedingt Alqosh besuchen. Es ist eine der ältesten christlichen Ortschaften Iraks. Die erste Erwähnung findet sich in der Zeit des assyrischen Reiches etwa 750 vor Christus. Ich habe nach längerer Zeit endlich wieder unsere Freunde getroffen: Bürgermeisterin Lara Yousif Zara und Bischof-Koadjutor Thabet Habeb Yousif Al Mekko. Ein Besuch des neu renovierten Grabes des biblischen Propheten Nahum war auch sehr eindrucksvoll.
Treffen mit verschiedenen Bürgermeister (Muchtars) von Dörfern der Religionsgemeinschaft der Kaka’i in der Niniveh-Ebene. Direkt an der aktuellen „Grenze“ zwischen kurdischem und irakischem Militär. Während der Zeit des sogenannten „Islamischen Staates“ war dies Kriegsgebiet.
Ein sehr eindrücklicher Tag mit Shamoon Esho, dem Vize-Gouverneur der Provinz Dohuk, und weiteren Freunden im Nahla-Tal. Die Menschen in dieser wunderschönen Gegend haben langfristige Ideen und wollen hier bleiben. Sie brauchen mehr internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung.