Die große Bedeutung der Religion im Irak

Im Jahr 1920 ist der Irak entstanden, aus den osmanischen Provinzen Bagdad, Mosul sowie Basra. Unter der Führung von Saddam Hussein gab es den Irak-Krieg von 2003 bis 2011. Seitdem gibt es Militäreinsätze in diesem Land. Religion spielt im Irak dabei bis heute eine große Rolle.

Bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. gab es dort Religionen. Heute sind 97 % der Bevölkerung muslimischen Glaubens. Davon sind schätzungsweise 60 % Schiiten und 37 % Sunniten. Die Mehrheit der muslimischen Kurden ist sunnitisch. Christen, Jesiden und andere Religionen sind eher selten (ca. 3 %) anzutreffen.

Schiiten

Schiiten glauben an Allah sowie den Koran und ihren Propheten Mohammed. Die Religion der Schiiten besagt, Allah habe den Kaufmann Mohammed ausgesucht, damit dieser den Menschen Geschichten erzählen kann und Regeln nennt, an die sie sich zu halten haben.

Sunniten

Die Eigenbezeichnung von Sunniten ist: „Ahl as-sunna wa-l-ǧamāʿa“, dies bedeutet übersetzt: „die Leute der sunna und der Gemeinschaft“. Die Sunniten sehen sich selber als die Anhänger der prophetischen sunna. Sie folgen der Gemeinschaft. Seit dem 7. Jahrhundert gibt es Streit zwischen Schiiten und Sunniten. Grund ist, dass der Glaube sich zwischen der legitimen Nachfolge des Propheten Muhammad unterscheidet.

Jesiden

Ursprünglich kommen Jesiden aus dem nördlichen Irak. Das ist in Nordsyrien und in der südöstlichen Türkei. Jesiden betrachten sich teilweise als ethnische Kurden, andere jedoch als eigenständige Ethnie. Die Religion des Jesidentums beruht nicht auf einer heiligen Schrift. Die Mitgliedschaft ergibt sich ausschließlich durch Geburt. Dabei müssen beide Elternteile jesidischer Abstammung sein. Ein Verstoß führt zum Ausstoß der Religionsgemeinschaft.

Christen

Christen glauben, dass Jesus Christus als Sohn Gottes auf die Erde gekommen ist, um die Menschen zu retten. Das heilige Buch heißt Bibel. Sie waren bis zur Eroberung durch den Islam im 7. Jahrhundert die Mehrheitsreligion im Irak. Es gibt nach wie vor mehrere Kirchenorganisationen im Irak.


Mittlerweile gibt es immer mehr Jugendliche im Irak, die sich zu keiner Religion bekennen.


Die ojcos-stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Schicksal und die Lebensverhältnisse der Menschen im Irak zu verbessern. Wir setzen uns für den Wiederaufbau politischer und gesellschaftlicher Strukturen im Irak ein. Als Fürsprecher für Religionsfreiheit im Irak bringen wir verschiedene Akteure aus Politik, Religionsgemeinschaften und Zivilgesellschaft zusammen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

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