Corona-Prävention in Kinshasa
Die Ausbreitung des Corona-Virus stellt die Demokratische Republik Kongo vor ernsthafte Probleme. Um in dieser dramatischen Situation konkret Hilfe zu leisten, haben wir im Sommer diesen Jahres ein Projekt der lokalen Initiative ESADER im Kongo für Gesundheit und Entwicklung mit 3.000 Euro unterstützt. ESADER steht unter der Leitung unseres langjährigen Projektpartners Albert Baliesima, der als Parlamentsabgeordneter für die Gesundheitsstationen in seinem Wahlbezirk im Nordosten des Kongo zuständig ist.
Dem Corona-Virus etwas entgegenzusetzen gestaltet sich im Kongo als schwierige Aufgabe, denn vielerorts mangelt es an Hygieneprodukten. Zudem fehlt es häufig auch an Wissen über wirksame Präventionsmaßnahmen gegen Infektionswege. ESADER hat daher in Zusammenarbeit mit der Anglikanischen Kirchenprovinz im Kongo und weiteren Kirchen ein umfassendes Projekt gestartet: An öffentlichen Plätzen wie Märkten und Kirchen wurden Handwaschbehälter mit Seife und Desinfektionsmittel aufgestellt und der Bevölkerung in Schulungen Abstandsregeln oder das Nähen von Mundschutz vermittelt.
Wir konnten im vergangenen Jahr insgesamt rund 15.000 Euro an ESADER in den Kongo weitergeleitet werden. Denn auch ohne die Corona-Pandemie ist Hilfe in der bürgerkriegsgebeutelten Großregion unabdingbar. ESADER setzt sich auch für den Wiederaufbau der durch Milizen zerstörten Schulen und Krankenstationen der Regionen Kamango und Nord-Kivu im Nordosten von Kongo ein. Die Miliz ADF wütet nicht nur gegen Einrichtungen, sondern richtet auch Massaker in der Bevölkerung an. Allein im Frühjahr letzten Jahres flohen etwa 200.000 Kongolesen aus ihrer Region vor der Gewalt. ESADER fördert eine nachhaltige Wiedereingliederung der Rückkehrenden in ihre jeweiligen Heimatdörfer. Gleichzeitig soll in den betroffenen Regionen die Sicherheit wiederhergestellt werden. Für den Wiederaufbau zerstörter Schulen und Krankenstationen verteilte ESADER im März 2019 Wellbleche und Nägel, damit die Dorfgemeinschaften die beschädigten Dächer reparieren und die Einrichtungen wieder in Gebrauch nehmen konnten. Am wichtigsten war hierbei die Motivation und Mitwirkung vor Ort und das Sammeln von Baumaterial: Allein im letzten Jahr konnte ESADER dazu beitragen, dass 4 Gesundheitsposten, 5 Krankenstationen und 11 Schulen wieder in Betrieb genommen wurden. Der Wiederaufbau von Schulen und Krankenstationen ist ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Infrastruktur in der Region. Die nun intakten Schulen sind eine wichtige Voraussetzung für eine bessere Zukunft.